Ohne Kunst und Kultur wird's still!
#kunstistsystemrelevant
30 Jahre anerkennung der Volksgruppe der Roma
Tagung zum internationalen Tag der Rom*nija 2023
Talalinipe uso Internacijonali Romengero Di 2023
Samstag, 15. April 2023 * 14:00 Uhr
Eintritt: frei
Eine Veranstaltung der Roma Volkshochschule Burgenland mit Unterstützung der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung, der Stadtgemeinde Oberwart und des Offenen Hauses Oberwart.
Roma in Schulen und Lehrerinnen-/Lehrerausbildung
Podiumsdiskussion mit Bildungssprecherinnen und -sprechern der Parlamentsparteien im Burgenländischen Landtag und Nationalrat, Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland und der Bildungsdirektion Burgenland
Was ist in den letzten 30 jahren passiert?
Am 16. Dezember 1993 wurden Rom*nija als sechste Volksgruppe in Österreich anerkannt. Diese Anerkennung war das Ziel eines langen beschwerlichen Weges und eines Kampfes um Gleichstellung in der Gesellschaft. 1995, nur zwei Jahre nach der Anerkennung, ereignete sich das Bombenattentat von Oberwart, bei dem vier junge Roma in der Oberwarter Roma-Siedlung ermordet wurden. Es handelt sich um das schwerste rassistisch motivierte Verbrechen in der Zweiten Republik. Im selben Jahr, nur wenige Monate später, wurde der Volksgruppenbeirat der Roma ins Leben gerufen.
Seit der Anerkennung als Volksgruppe vor 30 Jahren hat sich vieles innerhalb der Volksgruppenarbeit verändert: Zahlreiche Vereine sind entstanden, die mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten die Anliegen der Volksgruppe vertreten. Die Kunst und Kultur der Roma erhielt endlich Anerkennung und wurde gefördert sowie der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein weiterer wichtiger Punkt, der in den letzten 30 Jahren umgesetzt werden konnte, ist die Kodifizierung und Didaktisierung des Burgenland-Romani. Ein wichtiger Schritt, da die Sprache ein wesentlicher Teil der Identität und Kultur der Rom*nija ist und diese bis dahin nur mündlich überliefert wurde.
Durch die Anerkennung widmete sich auch die Wissenschaft der Volksgruppe, so konnten zahlreiche Vorurteile widerlegt und eine korrekte Geschichtsschreibung begonnen werden – denn bis dahin wurden oft, auch in wissenschaftlichen (z.B. literaturwissenschaftlichen und historischen) Werken, Unwahrheiten verbreitet und somit der schon bestehende Antiziganismus geschürt.