Ohne Kunst und Kultur wird's still!
#kunstistsystemrelevant
Aufdecken!
Das Vermächtnis des Kurt Kuch
Theater
Autor: Clemens Berger
Darstellerin: Katharina Susewind
Regie: Valentina Himmelbauer, Peter Wagner
Premiere im OHO * Freitag, 03. Jänner 2025 * 19:30 Uhr
Vorstellung im OHO * Samstag, 04. Jänner 2025 * 19:30 Uhr
Vorstellung im OHO * Sonntag, 05. Jänner 2025 * 19:30 Uhr
Vorstellung im OHO * Samstag, 18. Jänner 2025 * 19:30 Uhr
Matinee im OHO * Sonntag, 19. Jänner 2025 * 11:00 Uhr
Vorstellung KUGA Großwarasdorf * Freitag, 24. Jänner 2025 * 19:30 Uhr
Vorstellung im Literaturhaus Mattersburg * Mittwoch, 05. Feber 2025 * 19:30 Uhr
Vorstellung im REDUCE Kultursaal Bad Tatzmannsdorf * Samstag, 08. Feber 2025 * 19:30 Uhr
Vorstellung im REDUCE Kultursaal Bad Tatzmannsdorf * Sonntag, 09. Feber 2025 * 15:30 Uhr
Vorstellung Bildungswerk Eisenstadt * Mittwoch, 19. Feber 2025 * 19:30 Uhr
Vorstellung Wien Off-Theater * Dienstag, 04. März 2025 * 19:30 Uhr
Vorstellung Wien Off-Theater * Mittwoch, 05. März 2025 * 19:30 Uhr
Eine Koproduktion der Theaterinitiative Burgenland / Landestheaters der Autor:innen und dem Offenen Haus Oberwart.
Die Investigativ-Journalistin Hannah Winter hat von Kurt Kuch ein Kuvert mit einem Datenstick erhalten, den sie zehn Jahre nach seinem Tod öffnen soll. Die zehn Jahre sind um, aus der ehemaligen Assistentin ist eine bekannte Journalistin geworden. Sie meint zu wissen, was auf dem Stick ist: viel Arbeit. Aber welcher Skandal kann zehn Jahre darauf warten, aufgedeckt zu werden? Und was bedeutet das überhaupt: aufdecken? Während sich Hannah darauf vorbereitet, den Stick in den Laptop zu stecken, wird sie auch mit ihrer eigenen Geschichte und dem Verhältnis zu ihrem Mentor, dem viel zu früh verstorbenen ehemals größten Aufdecker des Landes, konfrontiert.
Hintergrundinformationen
Der Investigativ-Journalist Kurt Kuch, Schüler und Mitarbeiter des vornehmlich als Aufdecker bekannt gewordenen Journalisten Alfred Worm bei NEWS und u.a. stellvertretender Chefredakteur ebendort, war schon zu Lebzeiten eine Legende in südburgenländischen Landen, aber auch selbst ein geschätzter, streitbarer, teilweise auch gefürchteter Aufdecker der österreichischen Korruptionskultur, über die er mehrere Bücher verfasste, u.a. auch als Co-Autor von Alfred Worm. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen Land der Diebe, Ecowin Verlag, Salzburg 2011 und Haider: Schatten über Europa (gemeinsam mit Hans-Henning Scharsach), Kiepenheuer und Witsch, Köln 2005.
Neben seiner journalistischen Arbeit trat er als Veranstalter diverser Events vornehmlich im Offenen Haus Oberwart auf, organisierte Ausstellungen, so etwa eine über Anne Frank, die vom damaligen Verkehrsminister und späteren Bundeskanzler Viktor Klima eröffnet wurde.
Besonders im Gedächtnis der Öffentlichkeit haften geblieben ist sein Kampf gegen den Lungenkrebs, der im Frühjahr 2014 bei ihm diagnostiziert wurde und den er unter Einbindung der Öffentlichkeit bis zu seinem Tod am 3. Jänner 2015 ausfocht. Mehr als 10.000 Follower auf Facebook begleiteten und unterstützten seinen Appell gegen das Rauchen, das er bis zu seiner Erkrankung mit dem Konsum von gut 80 Zigaretten am Tag exzessiv betrieben hatte.
Fast bis zum letzten Tag hörte er nicht auf, vor ungezügeltem Zigarettenkonsum zu warnen und Interviews aus dem Krankenbett zu geben. Eine Gepflogenheit, die letztlich zur Idee führte, ihn als Protagonisten eines Stücks zu sehen, der über seinen Tod hinaus noch zu wirken beabsichtigt.
„Dinge anzuzünden und mich dann mal für eine Stunde zurückzulehnen und zuzusehen, wie alles explodiert, wie Anwälte, Fernsehstationen und andere Medien anrufen, das genieße ich schon sehr. Dazu kommt noch, dass wir ja in Österreich bei Enthüllungen an akuter Themenverfehlung leiden: Der Großteil der Diskussion dreht sich nie um die Frage „Was ist genau passiert und welche Konsequenzen muss es jetzt geben?”, sondern vor allem um die Frage „Wie konnte das bloß an die Öffentlichkeit kommen?” – Allein deshalb werde ich sicher nicht müde.
Natürlich bin ich korrumpierbar – mit einer besseren Geschichte. Wobei ich auch dabei heute sehr vorsichtig sein muss. Jeder Promi, der in Schwierigkeiten gerät, leistet sich einen Medienberater. Und dessen Job ist es, bessere Geschichten zu bringen, damit wir von seinem Klienten abgelenkt werden.
Interview Kurt Kuch mit Michael Hafner (2012)