Ohne Kunst und Kultur wird's still!
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DER SOUND DER ZUKUNFT
Finissage zu den 4 Zukunftstalks der Saison
Donnerstag, 27. Juni 2024 * 19:30 Uhr
Eintritt: frei
Die Ausstellung ist vom 11.6. bis zum 27.6. zu besichtigen:
DI bis FR von 9:00-14:00 Uhr, vor Veranstaltungen und nach Vereinbarung.
VIDEOINSTALLATION IM GROSSFORMAT
Die heutigen Krisen in einer etwas anderen Art zu betrachten, nämlich unter Aspekten möglicher Zukunftsvisionen, war eine der Herausforderungen eines Zweijahresprogramms des OHO. Dazu wurden vier Zukunfstalks angesetzt, also Diskussionsrunden mit Expert:innen und Künstler:innen, die versuchten, gemäß dem selbstgestellten Auftrag des Hauses als „Kunstort zur Zeit“ ihre je unterschiedlichen theoretischen als auch künstlerischen Blickwinkel auf die Gestaltbarkeit der Zukunft einzubringen.
In der Regel erschöpften sich viele Beiträge in analytischen Anmerkungen und Zustandsschilderungen der Gegenwart, was einerseits auf die Dringlichkeit der Debatte rund um problematische Entwicklungen unserer Zeit verweist, andererseits aber auch eine offenkundige Verlegenheit in der Beurteilung von Zukunft transparent macht: Mag es noch so probate Ideen für die Gestaltung eines gedeihlichen, relevanten, Ressourcen sowie Tier-, Pflanzen- und Menschenwelt schonenden Fortschritts regional, international, weltweit geben, so liegt gerade in der Rasanz der DORIS DITTRICH „EYEWITNESS“ DER DER 18 gesellschaftlichen und technischen Entwicklung, vor allem aber auch in der alles beherrschenden Klimakrise eine gewaltige Unsicherheit, was annähernd zuverlässige Prognosen für die Gestaltbarkeit unserer zukünftigen Lebensumstände betrifft. Rezepte, theoretische Modelle und bereits in der Praxis etablierte Projekte gäbe es genug, viele sehr gute und tatsächlich zukunftsweisende, doch lässt sich keine gültige Aussage über die Zukunft und ihre gewaltigen, sich täglich neu artikulierenden Herausforderungen treffen, ohne unweigerlich in Bereiche wuchernder Spekulation abzugleiten.
IM SPANNUNGSFELD VON PROGNOSTIZIEREN UND WÜNSCHEN
Dennoch ist jeder Versuch einer Abschätzung des Kommenden, unserer Hoffnungen und Ängste, unserer optimistischen wie pessimistischen Visionen nicht nur legitim, sondern unabdingbar notwendig! Wer keinen Wunsch auf das Werden der Welt hat, hat auch keinen Blick auf und für die Gegenwart – und umgekehrt.
Hier liegt zweifellos der entscheidende Unterschied zwischen den zwei wesentlichen Aspekten aller theoretischer Erörterung der Zukunftsfrage: In welcher Weise denken wir über den tatsächlichen Verlauf der kommenden Entwicklungen – und ich welcher Ausformung wünschen wir uns
diesen. Im Spannungsfeld zwischen Prognostizieren und Wünschen verliefen denn auch sämtliche Diskussionen im Rahmen der Zukunftstalks im OHO. In jedem Fall aber trugen sie zu einer gewissen Sensibilisierung bei, was den problematischen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen und die Notwendigkeit eines Umdenkens in zwischenmenschlichen, ökonomischen, ökologischen, soziologischen, kommunikationstechnischen und philosophischen Belangen betrifft.
ABSCHLIESSENDE VERANSTALTUNG MIT KUNSTANSPRUCH
Ausgewählte theoretische, per Video-Stream dokumentierte Erörterungen zu den Themen „Wie wir zusammen leben“, „Wie
SOUND ZUKUNFT AUS DEN ECHOKAMMERN DER GEGENWART wir leben, ohne uns selbst die Lebensgrundlage zu entziehen“,
„Wie wir uns bewegen und kommunizieren“ und „Wie wir uns eine Schule der Zukunft wünschen“ fließen in die abschließende Großveranstaltung mit dem Titel DER SOUND DER ZUKUNFT AUS DEN ECHOKAMMERN DER GEGENWART am 9. Juni 2024, 16:00 Uhr im Offenen Haus Oberwart, ein, und zwar in Form einer eigenen, großformatig angelegten Videoinstallation.
Dabei handelt es sich nicht nur um eine Art Zusammenfassung der Zukunftstalks, sondern auch um die Präsentation der interaktiven und intermedialen Versuche von Künstler:innen verschiedener Genres, mit ihren Werken eine dialogische Brücke zu Aspekten von Gegenwart und Zukunft zu spannen.
Eingefasst wird dieser inhaltlich und formal weit gespannte Versuch von Musik des Komponisten Klaus Lang unter dem Aspekt der Forcierung der Langsamkeit. Sie wird interpretiert von einem Chor unter der Leitung von Emanuel Schmelzer-Ziringer. Und natürlich ist auch für ein kleines Buffet gesorgt!
AUSSTELLENDE KÜNSTLER:INNEN:
Songül Boyraz – Malerin, Fotografin und Video- und Filmkünstlerin
Christina Lag-Schröckenstein – Fotografie, Installation, Performance und Musik
Víctor Cruz & Hugo Portillo – Fotografie, Malerei, Bildhauerei, Installation, Video
Angela Andorrer – Bildende Künstlerin
Vale Zimmermann – Bildende Kunst, Performance
Michaela Putz – Bildende Künstlerin
Doris Dittrich – Bildende Künstlerin
Anna Carina Roth – Bildende Künstlerin
Hannah Neckel – Bildende Künstlerin
MUSIKALISCHE BEITRÄGE zum Aspekt einer Forcierung der Langsamkeit:
Klaus Lang: „klare himmel“ für Cembalo und „cholchea“ für vier Stimmen
Ödenburg Ensemble – Leitung und Cembalo:
Emanuel Schmelzer-Ziringer
Zusammenfassende Videoinstallation im Großformat mit aufgezeichneten Details von vier Zukunftstalks im OHO und Kurzinterviews der beteiligten Künstler:innen zu ihren Exponaten