Ohne Kunst und Kultur wird's still!
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FIRST WE HAD AN APPLE NOW WE EAT THE SNAKE
Vernissage der Ausstellung von Florian Lang
Eröffnung: Landtagspräsidentin Verena Dunst
VERNISSAGE * Freitag, 12. Mai 2023 * 19:30 Uhr
Eintritt: frei
First we had an apple now we eat the snake ist die surreale Postkarte eines Urlaubes, den es niemals gab. Die Ausstellung ist eine installative Reflexion über Wahrheit und Fantasie, in der sie die Gedankenräume eines Künstlers betreten, der die von der Konsumwelt propagierte „bessere“ Welt zerschneidet und in seinen Arbeiten als offensichtliche Bildmontagen überführt. In dieser Gegenwelt wurde der Baum der Erkenntnis gefällt, damit es nun der Schlange an den Kragen gehen kann.
(Text: Katrin Weidhofer 2023)
Der Künstler Florian Lang arbeitet mit Collage. Er wirft einen Blick hinter die Oberfläche, indem er zerschneidet, rearrangiert, gefundenes Material mit erfundenem vermengt und so eine neue Wahrheitsordnung herstellt, deren Ursprung in seiner Fantasie liegt. Im fertigen Bild ist nicht mehr klar ersichtlich, was geklebt, gemalt, was aus ihm heraus entstanden und was er aus der Welt entwendet hat. Man muss sehr genau hinsehen, um differenzieren zu können. Die modernen Medien sprechen ebenfalls Collage. Manche besser, manche schlechter. Jedoch zerschneidet immer irgendjemand Information und entscheidet, was davon in Text oder Bild überbleibt. Diese Entscheidungen unterliegen einem Interesse und wir als KonsumentInnen müssen uns fragen: Was davon ist wahr?
Picasso sagte, Kunst sei eine Lüge, mit deren Hilfe man der Wahrheit näherkommt. Banksy formulierte den Satz: Every picture is a lie. Verhält es sich nicht bei jedem gesprochenen oder gedruckten Satz ähnlich? Die postmoderne Medienlandschaft propagiert einen Wahrheitsanspruch, der aber in der Masse der Informationen und inmitten neuer politischer Strategien wie den fake news nur mehr schwer verifizierbar ist. Gibt es überhaupt eine ultimative Wahrheit oder ist sie lediglich ein Umstand, der diskutiert werden darf? Wie alternativ darf sie sein? Ist die Entwicklung eines persönlichen Wahrheitsfilters die schwerste und gleichzeitig wichtigste Übung unserer Zeit?
Anders gefragt: Liegt nicht nur die Schönheit im Auge des Betrachters, sondern auch die Wahrheit?