Ohne Kunst und Kultur wird's still!
#kunstistsystemrelevant
Werkschau Gernot Schweiger
Vernissage
Künstlerisches Erbe Burgenland #1
Diskussion "Was wird bleiben?" * Freitag, 24. November 2023 * 17:00 Uhr
Vernissage der Werkschau * Freitag, 24. November 2023 * 19:30 Uhr
Eintritt: frei
ab 17:00 Uhr Diskussion zum Thema:
"Was wird bleiben? Ein zukunftsweisender Umgang mit künstlerischen Nachlässen"
Wir können Werke von Egon Schiele, Maria Lassnig und anderen verstorbenen österreichischen KünstlerInnen weltweit in Museen und Ausstellungen betrachten. Darum kümmern sich Stiftungen, Museen und KuratorInnen.
Aber wie sieht es bei weniger bekannten KünstlerInnen aus?
Andreas Lehner, selbst bildender Künstler und OHO-Vorstandsmitglied, kuratiert ein Projekt, das zum Ziel hat, die ErbInnen von künstlerischen Nachlässen zu unterstützen. Für viele dieser ErbInnen ist es eine große Herausforderung, die vielschichtigen Probleme zu bewältigen, die mit solchen komplexen Nachlässen verbunden sind.
ES GEHT DABEI UM:
- Grundlegendes, wie etwa die richtige Lagerung von Kunstwerken und konservatorisches Grundwissen
- Inventarisierung
- Die Frage, was verkauft werden kann – was besser nicht?
- Die Herausforderung, ein Werk im Diskurs zu halten
Das OHO hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, hier aktiv zu werden und Lösungen zu finden. Mit der Ausstellungsserie und dem Projekt „Was wird bleiben? – Ein zukunftsweisender Umgang mit künstlerischen Nachlässen“ werden wir Werke und Lebensgeschichten von bekannten und weniger bekannten KünstlerInnen präsentieren, wobei die ErbInnen ganz unterschiedliche Lösungen entwickelt haben, mit den Werken umzugehen. Wir werden aber auch mit politischen EntscheidungsträgerInnen ins Gespräch kommen, sie mit dem Thema konfrontieren – und hoffentlich gemeinsam gute Lösungen entwickeln.
WER WAR BEISPIELSWEISE GERNOT SCHWEIGER?
Ein Maler und Grafiker voll der Leidenschaft für die Kunst, unbändig, weitgereist und mit einem Leben, das kein Drehbuch hätte in Worte fassen können. All seine Emotionen ließ er in sein Werk einfließen. Man findet beißende Gesellschaftskritik neben grafischen Persönlichkeitsanalysen, malerische Abbildungen aller möglichen Spielarten von Sexualität ebenso wie empfindsame Portraits von Menschen und Tieren. Schweigers Traumata flossen nachvollziehbar in sein Werk ein, das aber auch von seinem Humor und seiner (manchmal brachialen) Zärtlichkeit Zeugnis ablegt.
Es macht Spaß, sich mit Schweigers Werken auseinanderzusetzen – es macht vor allem auch nachdenk-lich, wenn man erkennt, dass sie heute fast aktueller erscheinen als zu der Zeit ihres Entstehens. Gernot Schweiger lebte in Graz, in Schweden, in Griechenland, in Deutschland, in Italien und fand sein Zuhause nach seiner Rückkehr nach Österreich im Südburgenland. Und dann starb er 2003 in Markt Allhau. Völlig unerwartet. Viel zu früh. Mit 43 Jahren.
Trotz der internationalen Präsenz und den besonderen Projekten wie seiner Arbeit für das Koalahaus im Tiergarten Schönbrunn kennen ihn nur wenige. Er hinterließ ein Konvolut von etwa 300 Werken. Schweigers Witwe und sein Vater haben die Kunstwerke geerbt und bewahren sie auf.